Hygiene Zuhause - Darauf musst du achten! | Haushalts-Check | WDR

Hygiene Zuhause - Darauf musst du achten! | Haushalts-Check | WDR

Show Video

Wie wird es hygienisch sauber bei uns im Haushalt? Ich habe mir Experten ins Haus eingeladen, um die Bude auf Vordermann zu bringen. Ein Haus, 3 Experten. Hier und heute in Bad, Küche und Schlafzimmer. Wie viel Sauberkeit muss im Badezimmer sein? Denn hier tummeln sich angeblich die meisten Keime. Was hilft gegen Keimverschleppung? Wenn einer mit dem roten Lappen den Frühstückstisch abwischt, dann hat der sein ganzes Leben lang Toilettendienst. Und wie sieht es in der Küche aus? Was muss ich beachten bei Geflügel und Co.?

Denn wo Lebensmittel lagern, da lauern besonders viele Bakterien. Das Problem beim Kühlschrank ist, dass sämtliche Keime darin rumschwirren. Und wie oft sollte ich im Schlafzimmer die Bettwäsche wechseln? Yvonne klärt ein für alle Mal die Frage, wie man alle Bakterien auf Kleidung, Bettzeug und Putzlappen abtötet.

Kann es sein, dass es übertragen wird auf die anderen Wäschestücke? Vom Socken, vom Fußpilz auf den Schlüpfer. Hygiene in Zeiten von Corona, was muss ich beachten? Jetzt fangen viele Leute an, sich Desinfektionsmittel selbst anzurühren. Man kann sehr viel falsch machen. Das und mehr, heute im Haushalts-Check. Yvonne Willicks macht den Haushaltscheck. Ihr Thema heute: Hygiene im Haushalt. Wie sauber muss es sein?

Jährlich werden allein in Deutschland rund 1,3 Mio. t Wasch- und Reinigungsmittel gekauft. Rund 4,8 Mrd. Euro haben die Deutschen vergangenes Jahr für die Haushaltspflege ausgegeben. Dabei investieren wir ca. 2 h in der Woche für die Reinigung des Haushalts.

Im Jahr 2018 verwendeten hierzulande 1,27 Mio. Menschen täglich Desinfektionsmittel. Seit das Coronavirus unser Leben bestimmt, werden ganz andere Zahlen aufgerufen. Laut Statistischem Bundesamt stieg der Absatz von Desinfektionsmitteln im Einzelhandel in den ersten 3 Märzwochen 2020 um 809%. Für meinen Haushalts-Check habe ich nicht nur ein ganzes Haus zur Verfügung, hier warten auch 3 echte Fachmänner auf mich, für jeden Lebensbereich ein anderer. Im Schlafzimmer, im Bad und in der Küche. Gemeinsam mit der geballten Kompetenz schau ich mir an, wo sich unsichtbare Mikroben tatsächlich in unseren 4 Wänden tummeln.

Und der 4. Experte im Team ist der Mikrobiologe Dirk Bockmühl. Das Coronavirus hat alles auf den Kopf gestellt. Er ordnet diese besondere Situation für uns ein. Natürlich mit ausreichend Abstand.

Beide verkabeln sich selbst. Das Team trägt Masken, selbst genäht. Yvonnes Redaktion ist beinahe leergefegt, alle Kollegen sind zu Hause und berichten von dort an Yvonne, was sich bei ihnen im Haushalt geändert hat. Definitiv wasche ich mehr. Ich habe mir angewöhnt, die Handtücher öfter zu waschen.

Ich habe bei uns im Badezimmer die Händehandtücher entsorgt. Ich zeige dir mal meine Alternative. Ich habe im Schrank kleine Einmal-Waschlappen gefunden. So kann man, wenn man von draußen kommt, sich erst mal damit die Hände abtrocknen und im Restmüll entsorgen.

Dass ich den Wasserhahn nicht anfasse, weil ich keine sauberen Hände habe. Zwischenräume schön sauber zu machen, 2-mal im Kopf "Happy Birthday" summen. Anschließend haben wir hier auch eine Flasche Desinfektionsmittel stehen. Damit desinfizieren wir uns gründlich die Hände. Die vermitteln mir trotzdem einfach ein sicheres Gefühl.

Am besten mit einem Handsterilium, gerade wenn man von draußen kommt. Ich bin der Meinung, man muss sich die Hände nicht am laufenden Band desinfizieren. Und versuche mir auch, wenn ich einkaufen war, unter mehr Leuten, etwas anderes anzuziehen. Dass man nichts mit ins Haus trägt.

Das sind teilweise Redaktionsmitglieder, die ganz unterschiedlich damit umgehen. Ihre Aufgabe ist es, das noch mal einzuordnen. Wie viel Desinfizieren ist wichtig? Ich kann hingehen und alle Oberflächen, die jemand angefasst hat und ich selber auch, desinfizieren.

Viel einfacher und effektiver ist, das kann man gar nicht mehr hören, die Hände waschen. Denn letztlich muss das Virus von der Türklinke auf meine Schleimhäute kommen. Und wie kommt das auf die Schleimhäute? Über meine Hände. Wenn ich mir, nachdem ich einkaufen war, sofort die Hände zu Hause wasche, sehr gründlich mit Wasser und Seife, dann habe ich diesen Infektionsweg unterbrochen. Eine gewisse Unsicherheit bleibt bei manchen Oberflächen trotzdem. Das finde ich praktisch, gerade, wenn man von draußen kommt, dass man mit Desinfektionstüchern schnell über alle Türklinken gehen kann und die Lichtschalter.

Dass man die desinfiziert hat. Eine Türklinke geht durch viele Hände, aber geht von ihr automatisch eine Gefahr aus? Ist das ein Gefahrenort, kann ich mich da mit COVID-19 infizieren? Im Moment, zur Zeiten von Corona, ist es so, dass wir gerade diese Händekontaktflächen besonders beachten müssen, d.h. da, wo viele Leute anfassen, können natürlich auch die Viren hingelangen. Wenn sich jemand vorher in die Hand gehustet hat.

Deshalb ist es nicht so schlecht, da auch drauf zu achten. Wobei man sagen muss, dass bislang noch keine Infektion über Oberflächen bestätigt worden ist. Corona, SARS-CoV-2, COVID-19, wo liegt genau der Unterschied? Die Coronaviren sind eine ganze Gruppe von Viren, zu denen z.B. auch das SARS-Virus gehörte. Das hat uns vor 15 Jahren etwa sehr stark beschäftigt.

Dieses aktuelle Coronavirus ist eine Untergruppe des SARS-Virus. Deshalb heißt das auch SARS-CoV-2. COVID-19 wiederrum ist die Erkrankung die durch dieses Virus ausgelöst wird.

Das eine ist die Gruppe von Viren, das andere ist das aktuelle Virus und das 3., COVID-19, ist die Erkrankung. Raus aus der Redaktion und zurück ins Haus. Auf gehts in den 1. Stock. Im Bad wartet er bereits, unser Experte vom Umweltbundesamt: Marcus Gast. Er erklärt uns heute, worauf es ankommt beim Putzen im Bad und WC. Hygiene im Badezimmer, was sind die grundsätzlichen Regeln, wenn ich anfangen will zu putzen? Das Erste ist, die Produkte reizen die Haut, sind teilweise hautentfettend.

Demzufolge ist es wichtig, dass man die Haut und besonders die Hände schützt, deswegen Handschuhe anziehen. Ist auf jeden Fall sinnvoll, das umzuklappen. Der Effekt ist relativ einfach: Ich habe die Reinigungsmittel im Tuch, wenn ich viel Reinigungsmittel drin habe, läuft mir das am Tuch die Hand runter und würde, wenn die Manschette nicht da ist, bis in den Arm reinlaufen. So fängt sich die Feuchtigkeit in der Manschette, und zack, kann ich es wieder ausgießen. Lappen, hier hast du mir unterschiedliche hingelegt. Warum?

Wir haben die Toilette, die besonders mit Fäkalien belastet ist, und im restlichen Bereich, wie das Waschbecken oder Badewanne, die nicht so belastet sind. Deswegen sollte man 2 Tücher haben. Unterschiedliche Tücher für alles, was hochhygienisch problematisch ist, wie die Toilette. Von innen, außen, in Rot. Immer rot, der rote Lappen ist immer für das Klo.

Wenn einer mit dem roten Lappen den Frühstückstisch abwicht, dann hat der sein ganzes Leben lang Toilettendienst. Selbstverständlich kann auch jede andere Farbe als Toilettenlappen genutzt werden. Wichtig ist nur, dass man die Tücher nicht verwechselt und immer die gleiche Farbe für das Putzen der Toilette verwendet. Wie sieht es mit dem Material der Lappen aus? Mikrofasertücher sind besonders vorteilhaft, weil sie mechanisch noch zusätzlich wirken.

D.h. ich kann Reinigungsmittel einsparen, weil ich durch Mechanik sehr viel von den Oberflächen entferne. Bakterien werden in den Tüchern gebunden und damit abgetragen.

Trotzdem, Mikrofasertücher stehen nach wie vor in der Kritik. Was hat sich getan? Da sind wir uns sowohl in der EU als auch bei uns im Amt einig. Die Vorteile bei den Mikrofasertüchern bei der Reinigung, gerade vor dem Hintergrund der Hygiene und der Chemikalieneinsparung, überwiegen. Deswegen empfehlen wir sogar den Einsatz von Mikrofasertüchern. Das muss man abwägen, was besser für die Umwelt ist.

Es macht Sinn, dass ich mit einem Mikrofasertuch auf eine erhebliche Menge an Reinigungsmitteln verzichten kann. Ich empfehle, in gute Mikrofasertücher zu investieren und sie in der Waschmaschine ohne Weichspüler zu waschen. Dann hat man viele Jahre was davon. Letzte Frage zum Thema Lappen: Wie oft wechseln, wie oft waschen? Im Badezimmerbereich: Einmal die Woche sollte man mindestens wechseln, eher häufiger. Wie es der Teufel so will, habe ich unterschiedliche Badreiniger mitgebracht. Warum ist so ein spezieller Badreiniger sinnvoll? Badreiniger enthalten, anders als Allzweckreiniger, Säuren.

Z.B. Zitronensäure. Diese sind gut, um die Kalkseifen, die sich ablagern können, zu entfernen, weil die Kalkseifen geben einen schmierigen Belag. Es entsteht ein schwer löslicher Überzug, der muss entfernt werden. Auch Kalkrückstände, die entstehen, werden mit diesen Säuren aufgelöst. Im Badezimmer immer mit einem Reiniger arbeiten, der eine milde Säure enthält.

Auch mit einfacher Zitronensäure aus dem Drogeriemarkt lassen sich hartnäckige Kalkverschmutzungen umweltfreundlich entfernen. Ich brauche also keinen Badreiniger, der noch mit Desinfektion daherkommt. Entfernt 99,9% der Bakterien. Ist auch ein Badreiniger: "Ultra stark gegen Kalk und Schmutz." Das ist ein Desinfektionsreiniger, den brauchen wir nicht in diesem Bereich. Ich finde schon ganz krass, wie gerade diese Firma...

Es gibt ja auch für die Küche diese Reiniger, für alles. ...noch mal drauf schreibt, ich lese es noch mal vor: "Gerade die feuchte und warme Umgebung im Bad bietet ideale Wachstumsbedingungen für Bakterien." Der 1. Satz ist schon falsch. - Aha.

Wenn ich das geputzt habe ist das nach der Nutzung eigentlich wieder trocken. Wenn die Oberfläche trocken ist, wächst darauf nichts. Es müsste dauerhaft feucht sein, dass da Bakterien drauf wachsen. Es ist z.B. so, dass ein Toilettensitz nicht feucht ist, da wächst gar nix. Trotzdem werden gerade Hygienereiniger in diesen Wochen regelrecht gehamstert.

Zu recht? Das weiß der Experte. Was halten Sie von Hygienereiniger in Corona-Zeiten? Viren vermehren sich nicht auf Oberflächen, anders als Bakterien, das ist ein großer Unterschied. Was man sagen muss, die halten sich wahrscheinlich in feuchter Umgebung länger auf einer Oberfläche. Insofern ist Abtrocknen sehr sinnvoll. Ansonsten sind es die Tenside, die die Viren kaputt machen. D.h. Reinigen mit einem normalen Reiniger,

im Bad den Badreiniger, in der Küche den Küchenreiniger, hilft auch gegen die Coronaviren. Jetzt ist es so, dass in den Drogeriemärkten, Supermärkten Desinfektionsreiniger, Hygienereiniger, Objekte der Begierde sind. Warum kaufen die Leute das, obwohl wir denen schon seit Jahren sagen, sie brauchen es nicht unbedingt? Wir müssen es wahrscheinlich noch mal sagen. Reinigung alleine entfernt Mikroorganismen. Und zwar im Haushalt in einer Größenordnung, die völlig ausreicht, d.h. ich muss nicht, wie in der Klinik,

noch zusätzlich desinfizieren. Das gilt auch in Corona-Zeiten. Trocknet man nach der Benutzung alle feuchten Oberflächen, wird den Bakterien ihre Lebensgrundlage genommen. Die haften nämlich besonders gerne an Schmutz und Kalk. Wenn jetzt jemand eine Fußpilzerkrankung hätte, dann wäre es sinnvoll, in der Duschtasse den Fußbodenbereich mit einem dafür geeigneten, bioziden Produkt zu reinigen. Um eine Verschleppung innerhalb der Familie zu verhindern.

Dann muss aber auch parallel die gesamte Familie die Fußpilzbehandlung machen. Ansonsten macht das eigentlich keinen Sinn. Das ist immer wieder witzig, weil das wird millionenfach verkauft, weil die Leute denken, wenn ich schon putze, putze ich auch 99,9% der Bakterien weg. Nächste Frage, wenn der Abfluss mal verstopft ist. Jetzt haben wir alle das Lied im Kopf. ♪ Wenn der Abfluss mal verstopft ist.

Na, was ist denn schon dabei? Dann nimmt man Abfluss-Frei, das macht den Abfluss frei. ♪ "Power-Gel Rohrfei, beseitigt die stärksten Rohverstopfungen." Aber es hat hinten drauf Gefahrenzeichen, wo Fische sterben und was ätzend ist.

Was ist davon zu halten, und wie kriege ich eine Verstopfung sonst los? Also, es ist relativ einfach. Ich kann einen Pömpel nehmen, ich kann entsprechend eine Spirale nehmen. Ich muss nicht unbedingt Chemikalien da reinkippen. Das ist reine Natronlauge, die würde den Schmutz auflösen. Aber danach geht der ganze Sapsch so ins Abwasser, mit all der Chemie.

Das kann man vermeiden. Wenn es der Rohreiniger nicht tut, muss ich eh aufschrauben. Der Handwerker steht dann in dieser Natronlauge-Suppe, der das abschraubt.

Für den ist die Gefahr noch größer. Zusammengefasst: Verkalkungen am Waschbecken lassen sich mit einem herkömmlichen Badreiniger lösen. Auf Rohrreiniger sollte man unbedingt verzichten und stattdessen mit einem Einlegesieb im Waschbecken vorsorgen. Wenn es doch mal zu einer Verstopfung kommt, dann hilft auch der mechanische Einsatz eines Pömpels oder einer Rohrreinigungsspirale.

Und jetzt wird es richtig kritisch im Badezimmer, wir kommen zur Toilette. Ist sie wirklich so verkeimt, wie alle denken? Das ist völlig falsch. Der Toilettensitz ist relativ sauber. Es gibt wenig Kontaktstellen, wo deswegen Keime übertragen werden könnten. Es ist Haut auf Toilettensitz und wieder zurück.

Es ist nichts, was man da vorher nicht schon hatte. Der Grund ist, weil ich ja auch selten aus der Kloschüssel trinke. Richtig, sollte man auch nicht zwingend tun. Wie oft und wie regelmäßig reinige ich meine Toilette und womit? Ich brauche einen richtigen WC-Reiniger, weil die Urinstein und Kalk optimal entfernen. Es ist ein spezieller Badreiniger, der enthält auch Säuren.

Weil auch hier ist es wieder so, dass ich Kalk und Ähnliches entfernen muss. Teilweise soll ich auch verhindern, dass sich Harnstein bildet. All solche Dinge entstehen, wenn ich hartes Wasser habe. Deswegen regelmäßig anwenden, einmal die Woche sollte man das machen. Beim WC-Reiniger unbedingt auf Produkte mit einem Umweltzeichen zurückgreifen.

Warum das so ist, lasse ich mir in einem Klärwerk erklären. Hier landet nämlich die ganze Chemie aus unseren Putz- und Reinigungsmitteln. Aber jetzt darf Marcus Gast erst mal ran an die Toilette. Ich guck mir das jetzt mal an, wie es richtig geht. Ist relativ einfach. Hausarbeit kann Spaß machen, besonders, wenn man anderen dabei zuschaut.

Am besten den WC-Reiniger über Nacht einwirken lassen und am nächsten Morgen die Rückstände entfernen. Besonders gründlich am unteren Toilettenrand schrubben. So werden sicher alle Keime beseitigt. Klobrille, Toilettendeckel und der äußere Bereich der Toilettenschüssel werden anschließend mit dem roten Tuch und einem milden Badreiniger gesäubert und getrocknet. Fertig, und das rote Tuch sofort in die Wäsche. So, jetzt Badewanne.

Wird ja wohl auch ganz normal mit dem Badreiniger gesäubert? Das ist eine super Badewanne, weil man sich so drüber beugen muss und man da hinten gar nicht drankommt. Da muss ich in die Badewanne reinsteigen. Wir haben jetzt leider Schuhe an, sonst würde ich das gnadenlos machen. Aber ansonsten ist das von der Reinigungsmöglichkeit nicht ganz so toll. Hilft alles nichts. Erst muss natürlich mal die ganze Deko abgeräumt werden.

Was wir hier schon mal wegnehmen könnten, wären diese Raumdüfte. So was Schönes brauchen wir nicht, wir haben Fenster. Wir können lüften. In geschlossenen Badezimmern habe ich eine Zwangslüftung, weil das würde nur Gerüche übertönen.

Das brauchen wir im Bad nicht. Also hast du deine Oberfläche schon mal etwas entschlackt. Okay, Raumdüfte werden ab jetzt durch das tägliche Lüften ersetzt.

Und die Wanne bitte immer vollständig trocknen und alle Oberflächen säubern. Auch die, die mit Deko vollgestellt sind. Fazit: Auch im Bad ist das regelmäßige Putzen und nicht die Aggressivität des Reinigers entscheidend. Wichtig ist, dass man nach dem Baden oder Duschen alle Flächen abzieht und trocknet. Denn ohne Feuchtigkeit haben es Bakterien und Schimmel deutlicher schwerer zu wachsen.

Und solche Abflussreiniger z.B. oder überhaupt die ganzen Reiniger, die diese starken Gefahrenzeichen hinten drauf haben, die machen in unseren Kläranlagen doch riesige Probleme. Die unsere Gewässer verschmutzen am Ende des Tages. Das hat überhaupt nichts mit Nachhaltigkeit zu tun. Und wie genau das aussieht, das gucke ich mir jetzt in einem Klärwerk an.

Ich bin heute zu Besuch bei Patrick Becker. Er ist Betriebsleiter der drittgrößten Kläranlage Kölns. Wo landen die Reinigungsmittel, die wir täglich zum Putzen verwenden? An dieser Anlage sind umgerechnet 120.000 Einwohner angeschlossen.

In Spitzenzeiten haben wir hier einen Zulauf von 700 l die Sekunde. Oh, die Sekunde? - Die Sekunde. Das Abwasser wird hier über 2 Sammelkanäle dem Klärwerk zugeführt und zunächst einer groben Reinigung unterzogen. Neben Essensresten, Papier und Plastik finden sich sogar Textilien in der Anlage wieder.

Nach der Grobreinigung wird das Abwasser durch ein mechanisches Verfahren vorgeklärt und geht dann in die Belebungsstufe über. Hier werden dann auch die Reinigungsmittel, so gut es geht, entfernt. Und wie viel Arbeitskraft es dafür braucht, das lässt sich Yvonne jetzt von Patrick Becker am Ort des Geschehens, dem "Belebungsbecken", erklären. Herr Becker, wie viele Mitarbeiter von Ihnen sind jetzt hier gerade beschäftigt und schwer aktiv? Hier sind Millionen von Mikroorganismen schwer aktiv und bauen hier die Schadstoffe ab, die in das Klärwerk eingeleitet werden.

Warum blubbert das und das nicht? Wir haben verschiedene Milieus von Bakterien. Dazu gehören Bakterien, die sehr gerne Luft mögen, wie auch Bakterien, die am liebsten ohne Luft arbeiten. Damit beide Gruppen zufriedengestellt werden, wird das Becken absichtlich belüftet, wie auch nicht belüftet. Das geschieht in unterschiedlichen Zyklen. Die sind aber gemeinsam, die Bakterien? Die Bakterien leben gemeinsam in diesem Becken. Hier kommt jetzt so ein leichter Geruch mir entgegen.

Das riecht tatsächlich wie in einer Waschküche. Es riecht nach Waschmittel oder nach Putzmitteln oder so. Genau, das ist für diese Uhrzeit typisch. Wenn in den Morgenstunden die Waschmaschine angeschmissen wird, gelangt auch dieses Abwasser, was mit Reinigungsmitteln noch versetzt ist, hier in die Kläranlage. Bei den belüfteten Prozessen kann man diese Duftstoffe wahrnehmen. Wenig überraschend, denn jährlich werden mehr als 1,3 Mio. t

Wasch- und Reinigungsmittel verkauft. Die darin enthaltenen Chemikalien belasten das Abwasser erheblich. Das zeigt mir doch, dass wir zu viele Duftstoffe auf der Welt haben.

Das kommt mir als Wolke entgegen. Die Mikroorganismen sind dafür da, diese Duftstoffe aus dem Wasser rauszuholen. Ist das ein schwieriger und aufwendiger Prozess? Das ist ein sehr aufwendiger Prozess, da gerade die Duftstoffe schwer biologisch abbaubar sind und nicht komplett von den Bakterien eliminiert werden können. Was heißt das? Dass diese Stoffe wieder der Umwelt zurückgeführt werden. Wäre es nicht besser, wenn man keine Duftstoffe in den Reinigungsmitteln drin hätte? Das kann ich nur empfehlen, dass man Reinigungsmittel nutzt, die nicht mit solchen Duftstoffen versehen sind. Da gibt es umweltfreundliche Alternativprodukte.

Erkennt man daran, dass die mit der Euroblume gekennzeichnet sind. Neben dem EU Ecolabel können Verbraucher auch auf das Umweltzeichen Blauer Engel achten. Beide Siegel zeichnen Produkte aus, die umweltfreundlicher sind als konventionelle Putz- und Reinigungsmittel. Wenn man das Wasser, was man nicht 100%ig klar bekommt, Duftstoffe bleiben in kleinen Teilen enthalten, in die Umwelt bringt, was kann das für Probleme machen? Da ist man noch im Bereich der Forschung. Da gar nicht bekannt ist, welche Tragweiten das hat, wenn diese Duftstoffe in die Umwelt gelangen.

Man kann sich das vorstellen, dass es Tiere gibt, die auf Duftstoffe reagieren. Es ist nicht zu vernachlässigen, dass Duftstoffe bekannt dafür sind, Allergien auszulösen. Laut einer Studie des Umweltbundesamts gibt es allein in Deutschland mindestens 500.000 Duftstoffallergiker.

Welche Probleme machen Hygienereiniger? Die werden total viel eingesetzt. Hygienereiniger stellen auf jeden Fall ein Problem dar. Hygienereiniger sollen Bakterien abtöten. Allerdings entsteht der Effekt, dass auch unsere Bakterien abgetötet werden, die wir für den Reinigungsprozess brauchen.

Große Mengen an Hygienereinigern würden unseren Bakterien Schaden zuführen und damit die Reinigungsleistung dieser biologischen Reinigung verringern. Was gibt es sonst noch für kritische Stoffe? Ganz extrem sind z.B. Rohrreiniger, die schwer sauer oder alkalisch sind.

Die können dann echt Probleme bereiten, dass wir da auch gegensteuern müssen. Z.B. durch Zugabe von Neutralisationsmitteln. Man kann die Verbraucher immer über das Geld kriegen. Je mehr ich einbringe in mein Abwasser, desto mehr und mit mehr Aufwand muss es wieder rausgebracht werden. Das zahle ich über meine Abwassergebühren. - Ganz genau.

Außer diese Millionen Mitarbeiter, die machen das alles kostenfrei. Ich find das ja wirklich eine Wahnsinnsleistung. 700 l Wasser pro Sekunde kommen hier in Spitzenzeiten an.

Die dann in einem höchst aufwendigen Prozess von Reinigungsmitteln, Grob- und Fremdstoffen befreit werden. Letzter Stopp nach dieser Prozedur, die Nachklärung. Das kommt jetzt in den Rhein und kommt dann als Rheinuferfiltrat wieder zu uns als Leitungswasser. Und dann können wir es wieder verunreinigen.

Und dann kommt es wieder hierhin und dann wird es wieder gesäubert usw. Kreislauf geschlossen. - Kreislauf geschlossen. Mittagessen. Und zum Mittagessen gehts zurück ins Haushalts-Check–Haus.

Treppe runter ins Erdgeschoss und ab in die Küche. Eingeladen habe ich mir den Hygieniker Björn Friedrichs. Wenn es um Küchenkeime geht, ist er mein Mann. Grundregel, bevor irgendwas passiert in der Küche: Händewaschen.

Das stimmt immer noch, oder? - Das stimmt. Das Ganze 30 sek. Mit lauwarmem Wasser. Je wärmer das Wasser ist, desto mehr wird die Haut aufquellen und desto mehr wird die Haut entfetten. Warum ist es so wichtig, die Hände so gründlich zu reinigen? Hände sind Hauptvektoren, Hauptkeimüberträger.

Über die Hände geht alles. Das ist in ganz vielen Bereichen so. Das hat man im Gesundheitswesen, überall. Wenn man keine sauberen Hände hat, braucht man mit den Händen nicht in solchen Bereichen zu arbeiten. Da wir jetzt ja beide in der Küche arbeiten, darfst du dann auch noch mal.

Einer der Leitsprüche in der Corona-Krise ist klar und deutlich: Wascht euch die Hände. Wieso das gerade jetzt so wichtig ist, weiß der Mikrobiologe. Es gibt eine Grundregel, die hängt auch überall rum. Man soll 2-mal "Happy Birthday" singen. Ich habe das umgetextet, ich singe dann immer: ♪ Händewaschen macht Spaß, Händewaschen macht Spaß. ♪ Und das Ganze 2-mal.

Dann kann ich sicher sein, jetzt sind die Hände sauber. Das ist diese Einwirkzeit. Die Tenside in den Seifen brauchen Zeit, um zu wirken, gegen Schmutz, aber auch gegen das Virus im Augenblick.

Wie wirken die denn gegen das Virus, diese Tenside? Man muss sich vorstellen, dass die Coronaviren eine Hülle um sich rum haben. Das ist eine normale Zellmembran, wie wir die auch um unsere Zellen drum haben. Die sind relativ tensidempfindlich, d.h. die kann ich über diese Tenside kaputt machen. Und dadurch das Virus daran hindern, an unsere Schleimhäute anzudocken. Zum Händewaschen, ich bin großer Fan von Seifenstücken.

Ich finde das so schön, wenn die so schön schäumt, und dann kommt dieser Duft nach oben. Kann ich das bei mir zu Hause, im Privathaushalt, unbedenklich benutzen oder muss ich da auf Flüssigseife umsteigen? Gegen die Seifenstücke spricht nichts. Die wirken so gut wie die Flüssigseife.

Das Einzige, was man beachten muss, ist, dass man die vernünftig verteilt. Das ist bei der Flüssigseife einfacher, genügend Seife auf die Hand zu bekommen und die zu verteilen. Da muss man bei den Stückseifen bisschen drauf achten. Jetzt fangen viele Leute an, sich Desinfektionsmittel selbst anzurühren.

Gibts im Internet ganz viele Anleitungen zu. Halten Sie das für sinnvoll? - Man kann sehr viel falsch machen. Man kann mit der Konzentration des Alkohols viel falsch machen. Was wahrscheinlich niemand weiß, zu viel Alkohol ist dann auch wieder nicht so wirksam, wie zu wenig. D.h. man muss die richtige Konzentration erwischen.

Unterm Strich ist es so, ich muss genau wissen, was ich tun soll. Das weiß man als Ottonormalverbraucher nicht unbedingt immer. Insofern lieber die Finger davonlassen. Saubere Hände sind das eine. Aber was ist mit den Oberflächen? Auch für die Küche gibt es zahlreiche Desinfektionsreiniger. Ich hab dann auch spezielle Hygienereiniger für die Küche, die dann als Küchenreiniger fungieren und noch 99,9% aller Keime und Bakterien entfernen.

Wofür brauch ich das? Gar nicht. - Aha, warum gar nicht? In der Küche, wir wollen nicht steril werden. Wir wollen nicht desinfizieren. In der Küche reicht es tatsächlich aus, gut zu reinigen. Dann vermindert man die Keimzahl. Aber eine Desinfektion in einer privaten Küche, davon reden wir hier, durchzuführen, halte ich persönlich für viel zu hoch gegriffen.

Wenn man in einem normalen Maße sauber ist und seine Oberflächen reinigt, seine Hände reinigt usw. Nach der Benutzung v.a. die Oberflächen reinigt, reicht das aus. Da reicht ein normaler Allzweckreiniger aus. - Absolut. Wie ich die hier z.B. habe. Das sind ganz normale Allzweckreiniger. Da kriege ich auch die Küche mit sauber.

Auf jeden Fall. Und reicht aus, weil wir wollen ja keine sterilen Bedingungen erzeugen. Zusammengefasst kann man sagen, in der privaten Küche ist regelmäßiges Reinigen entscheidend, der Oberflächen, alles, was mit Lebensmitteln in Berührung kommt. Und die Vorbereitung, dass ich mir die Hände gut reinige.

Vorsicht auch bei der Zubereitung der Lebensmittel. Hier lauern Keime. Hähnchenfleisch, der Fachbegriff: ein Vektor auch in der Privatküche. Erklär noch mal, warum. Hähnchenfleisch ist relativ häufig verkeimt mit Salmonellen. Wenn man rohes Hähnchenfleisch auf den Teller zu liegen hat, in die Hände nimmt, auf eine Arbeitsfläche legt, verteilt man die Salmonellen überall. Das ist ein Darmkeim, der Salmonellosen hervorrufen kann.

Gerade bei immungeschwächten oder älteren Menschen. Das ist im Grunde genommen ein Brechdurchfall, der nicht harmlos ist. Da geht es Leuten ziemlich schlecht danach. Um das zu vermeiden, kann ich, wenn ich das Hähnchen durchgare, Hitze, dann sind die Salmonellen abgetötet.

Genau, weil Hitze Bakterien tötet. Man muss, wenn man etwas abkocht, über 70° kommt, 60°, wenn man darüber kommt, sterben Bakterien. Also ist die Gefahr eigentlich relativ gering, wenn ich das Hähnchen gut durchgegart habe. Aber die Reihenfolge der Arbeitsweise, ich will einen kleinen Salat machen und ich will meine Hähnchenbrust machen. Wie, würdest du sagen, fange ich an? Das ist extrem wichtig, die Reihenfolge einzuhalten. Wenn ich das Hähnchen mache als Erstes, auf dem gleichen Brettchen schneide, wo ich den Salat drauf schneide, kann der Salat kreuzkontaminiert werden.

Deshalb gilt, Reihenfolge beachten, um eine Keimverschleppung zu verhindern. 1. Zu Beginn und zwischen den Produktionsschritten, Händewaschen. 2. Separate Brettchen für die unterschiedlichen Lebensmittel verwenden, z.B. grün für Obst und Gemüse und rot für Fleisch. 3. Utensilien zum Vorbereiten des Fleischs direkt nach der Benutzung in die Spüle oder den Geschirrspüler stellen.

4. Kann das Hühnchen in die Pfanne. Bei Geflügel immer auf 70° erhitzen, damit alle Bakterien abgetötet werden. Das ist auf jeden Fall durch, aber es ist auch noch nicht tot. Ist noch ein bisschen Saft mit drin. Genau so muss es im Grunde genommen sein.

Ist gut. - Gut, perfekt. Salz, Pfeffer habe ich vergessen, aber gut. Aber ansonsten schmeckt es? Nach dem Essen ist vor dem Spülen.

Alle benutzten Küchenutensilien mit warmem Wasser und einem guten Schuss Spülmittel in die Spüle geben und gut schrubben. Aber mit was? Die Frage nach den Lappen. Hier brauche ich was mit ner stärkeren Oberfläche. Hältst du was als Hygieniker von diesen dicken Lappen? Ich bin prinzipiell nicht gegen Schwämme. Braucht man manchmal ja auch. Das Problem ist, bei den meisten Haushalten werden die zu selten entsorgt.

Sind häufig feucht und trocknen nicht ganz aus. Feuchtigkeit, das lieben Keime. Feuchtigkeit und Wärme. Dann hast du da Nährstoffe drin, vielleicht noch Speisereste etc. Da vermehren sich die Keime. Ich persönlich würde einen Lappen...

Wenn man es genau nimmt, gerade bei Schwämmen würde ich die alle 3 Tage auswechseln. Mit Nachhaltigkeit hat das natürlich nichts zu tun. Achtung bei Spülschwämmen, die öfter mal auswischen.

Und bei so nem Spüllappen gilt die Empfehlung, den auszuwischen und nicht so in die Ecke zu knüddeln. Sondern den schön ausgebreitet trocknen zu lassen. Wärme und Feuchtigkeit bieten die besten Voraussetzungen, damit Keime wachsen können. Auch im kühlen Kühlschrank lauern die unsichtbaren Mikroorganismen. Denn hier werden auch kritische und schnell verderbliche Lebensmittel wie Fleisch, Milch und Eier gelagert. Kühlschrankhygienereiniger, also ein extra Hygienereiniger, der mit solchen Gefahrenzeichen daherkommt für meinen Kühlschrank.

Ja oder nein? - Halt ich nix von. Weil? - Weil es mit anderen harmloseren Mitteln auch geht. Wie regelmäßig sollte das gemacht werden und wie verkeimt ist das Ding üblicherweise bei den Menschen? Man sagt so, alle 2 Wochen, maximal alle 4 Wochen würde ich ihn ausräumen und auch sauber machen. Das Problem beim Kühlschrank ist, dass sämtliche Keime, die es gibt, darin rumschwirren. Wenn wir Fleisch dadrin aufbewahren, haben wir Keime darin, die Fleisch verwerten, totes Fleisch verwerten. Man kann Listerien dadrin haben, man kann Erdkeime dadrin haben etc.

Ein ganzes Spektrum an unterschiedlichsten Keimen. Jetzt ist aber der Kühlschrank das kühle Grab. 7° ist eine gute Temperatur. Vermehren sich da Keime trotzdem noch weiter? Ab einer bestimmten Temperatur stellen die Keime das Wachstum ein, aber sie sterben nicht ab. Bei 7° teilen die sich sehr langsam.

Das Problem ist, die meisten Leute, die machen ihren Kühlschrank zu selten sauber. Wenn man das ein Jahr lang nicht macht, und da liegen 2 Keime drin, und das bei 7°, sind das mehrere Tausend nach 2 Jahren. Selbst wenn die sich nur einmal am Tag teilen. Man kommt trotz Kühlung nicht drum herum: Der Kühlschrank muss regelmäßig ausgeräumt und sauber gemacht werden. Einmal schon mal durchgewischt, dann habe ich ja Keime entfernt. Absolut, jaja.

Ich kann das erhöhen. Nicht, indem ich einen Hygienereiniger benutze, der teuer ist und viel Wasser enthält, was doppelt teuer ist. Sondern, ich mach das immer so, du kannst sagen, richtig oder falsch: Ich hab hier ein bisschen Wasser reingetan. Dann mach ich es aus dem Handgelenk, Leute. Ich mach ein paar Tropfen Spüli rein und ich mach einen Schuss Essigessenz mit dazu.

Genau. Das Tensid, das ist die Seife, die löst Schmutz, aber kann auch Keime abtransportieren. Die Essigessenz ist wichtig, weil dadurch wird es sauer.

Säure mögen Keime nicht. Sie hat eine desinfizierende Wirkung. Zusammengefasst: Kühlschrank alle 2 bis 4 Wochen ausräumen und auswaschen. Ein spezieller Kühlschrankeiniger ist nicht nötig.

Heute treffen wir ihn nicht im Labor, sondern im Schlafzimmer. Textilexperte Lutz Vossebein erklärt, wie man Wäsche und Waschmaschine hygienisch sauber bekommt. Welche Problematiken habe ich denn in meiner Bettwäsche? Prinzipiell kann alles in der Bettwäsche sein, was man am oder im Körper hat. Weil man ja mit der Bettwäsche in Kontakt tritt. Das können Pilze sein, wenn es schlimm ist.

Dann hat man vielleicht eine Infektionskrankheit. Fußpilz z.B. kann gut verteilt werden über die Wäsche. Es können aber auch Milchsäurebakterien sein oder normale Hautflorabakterien, die wir brauchen. Aber grundsätzlich für die normalen Leute, normale Schwitzer, alle 14 Tage Bettwäsche waschen reicht aus? 7 bis 14 Tage, je nachdem, wie man schwitzt. Bettwäsche aus Baumwollfaser kann problemlos bei 60° mit einem pulverförmigen Vollwaschmittel gewaschen werden. Das Kopfkissen können Sie mir gerne rübergeben, ziehe ich auch mal ab.

Was ist mit den Inlays, also Kopfkissen, da schwitzt man ja am meisten, ne? Es kommt aufs Kopfkissen an. Wenn man ein Daunenkopfkissen hat, empfehle ich, zum Profi zu gehen. Wenn man Polyesterfüllung hat, wie dieses hier, dann ist da ne Waschempfehlung drauf. Und dann kann man das auch in die Waschmaschine tun.

Bei Daunen, die Empfehlung: Lieber zum Profi geben wegen der Trocknung. Weil sich da viel Schimmel bilden kann am Ende. Ja, und auch die Klumpen.

Hygiene im Schlafzimmer, Thema Wäsche: Was ist mit der Matratze? Die Matratze kann ich ja nicht waschen. Es gibt Matratzenwäschereien, man kann das abgeben. Es kommt aber auf die Matratze an. I.d.R. ist es aber hilfreich, einen waschbaren Bezug dadrüber zu haben. Heute gibt es Matratzen mit milbendichten Bezügen, die man mit Reißverschluss entfernen kann. Fazit zum Bett: alle 7 bis 14 Tage die Bezüge, je nach Schwitzgrad, mit einem pulverförmigen Vollwaschmittel bei 60° waschen.

So werden alle Keime sicher abgetötet. Jetzt habe ich ein bisschen vorsortiert, was man so für Wäsche hat, die einem so auffällt und wo nicht genau weiß, wie man sie waschen soll. Sportbekleidung z.B.

Da gibt es auch extra Waschmittel zu. Wie soll ich die waschen und warum soll ich die so waschen? Die Sportsachen hat man i.d.R. nur einmal an. Wenn man da reinschwitzt, hat man Wasser reingeschwitzt plus die Hautschuppen, die man in jeder anderen Kleidung auch hätte. Insofern ist das unproblematisch.

Die kann man als Beispiel mit 30° waschen. Ist i.d.R. ausreichend, weil man ja normalerweise nicht an Infektionskrankheiten leidet. Tatsächlich kriege ich oft Fragen, und die Leute sagen, ihre Sportklamotten riechen nach Schweiß, obwohl sie sie gewaschen haben.

Die Mikroorganismen, die Stoffwechsel betreiben, unter den Achselhöhlen z.B., die produzieren Fettsäuren, die sind gut an fettliegenden Oberflächen bindbar. Polyester ist so ne Faser. D.h. die Fettsäuren können sich da ganz gut dran binden. Und die riechen dann.

Wenn man die bei niedrigen Temperaturen mit Colorwaschmittel nicht entfernt, hat man ein Problem. Dann riecht es, wenn es wieder feucht wird unter den Achseln. Und wie siehts aus mit den ganz sensiblen Teilen? Die darf ich nur mit einem Hauch von heißem Wasser waschen.

Hygiene-Problem, ja oder nein? Wenn ich Seide hab, dann würde ich sagen, das müsste man mit der Handwäsche machen. Oder mit dem Schwenk-, Wollprogramm in der Waschmaschine. Das ist ziemlich schwierig. Bei Polyester und dieser Spitzenunterwäsche z.B. ist es so, die wird auch mit 30° gelabelt sein.

Wenn ich dann einen Hautpilz habe, eine Pilzinfektion, dann werde ich die nicht einfach aus der Kleidung rausbekommen. Je nachdem, was ich da mitwasche, kann es sein, dass es übertragen wird auf die anderen Wäschestücke. Vom Socken, vom Fußpilz eben auf den Schlüpfer. Und dann kriegt man ne Pilzinfektion. Wenn ich weiß, dass ich das habe, und mich sogar behandle, dann würde ich empfehlen, nicht gerade Spitzenunterwäsche in dieser Zeit zu tragen.

Sondern etwas, was man bei 60° mit Bleiche waschen kann. Einmal nachgefragt: Gelten diese Tipps auch für das Coronavirus? Und worauf müssen wir jetzt beim Wäschewaschen achten? Wenn ich ne Transferleistung erbringe, dann wird die Wäsche auch mit Tensiden gewaschen. Die Tenside sind schädlich für das Coronavirus. Richtig? Falsch? - Ja, das ist genau richtig. Wir haben Untersuchungen zu gemacht. I.d.R. kann man davon ausgehen, dass diese behüllten Viren,

zu denen auch das Coronavirus zählt, bei 40 und jeden Fall bei 60° gut abgetötet werden. Das gilt auch für alle Waschmittel. Besonders gut sind die bleichehaltigen Vollwaschmittel.

D.h. auch in diesen Zeiten gilt nach wie vor 60° plus bleichehaltiges Vollwaschmittel, dann bin ich hygienisch auf der sicheren Seite. Sensible Wäschestücke werden auch bei niedrigen Temperaturen sauber. Im Krankheitsfall sollte man auf Fasern zurückgreifen, die bei höheren Temperaturen und mit einem pulverförmigen Vollwaschmittel gewaschen werden können.

So, eine Sache hab ich noch, und zwar Handtücher. Tatsächlich habe ich die Empfehlung gehört, weil man auch Energie sparen soll, dass es reicht, ein Handtuch auch bei 30° zu waschen. Ich hab mich ja nur einmal damit abgewaschen, und ich müsste das nicht bei 60° waschen. Sehe ich ganz genauso. Es gibt aber Leute, die haben ne Angewohnheit, dass sie sich nach dem Abtrocknen auf das Handtuch stellen.

Das auf den Boden stellen und mit den Füßen dadrauf stehen, solange sie sich föhnen oder so. Oder im Schwimmbad vielleicht das Handtuch auf den Boden legt. Da würde ich sagen, würde ich das bei 60° waschen.

Mit Sack und Pack gehts für Lutz Vossebein und mich runter in die Waschküche. Um Wäsche und Kleidung hygienisch sauber zu bekommen, muss ich auch das richtige Waschprogramm wählen. Jetzt hat diese Maschine auch ein extra Hygieneprogramm.

Was genau sagt das aus? I.d.R. wird bei dem Hygieneprogramm die Temperatur auch erreicht, die man haben möchte, z.B. 60°. Der ECO-60°-Waschgang erreicht nicht die volle Temperatur.

Das ist bei einigen neuen Waschmaschinen ein bekanntes Problem. Wer sichergehen will, wählt das Hygieneprogramm aus. Hier gibt es ein extra Dessous- Programm: Was bedeutet das wieder? Das hat ne niedrige Temperatur, weil i.d.R. Kunstfasern verwendet werden. Z.B. Polyester oder Polyamid. Das wird so bei 30° liegen. Wenn ich hier hygienisch auf Nummer sichergehen möchte, ist es sinnvoll, einen Hygiene-Waschreiniger zu benutzen? Vielleicht ist das für die Psyche gut, einen Hygienespüler zu benutzen.

Ich hab ne Studie gemacht mit Studierenden. Hunderte Waschverfahren sind untersucht worden, und der Hygienespüler hat es nicht geschafft zu reduzieren. Es gibt Publikationen, die zeigen, dass es ne Wirkung hat. Ich konnte das in meinen Studien noch nicht zeigen. - Okay. Viel wichtiger ist es, zwischen den Waschgängen die Türe und den Einspülkasten der Waschmaschine zu öffnen.

So kann die Feuchtigkeit entweichen, und man verhindert die Bildung eines Biofilms in der Waschmaschine. Dieser würde dazu führen, dass sich die Keime vermehren und sich im schlimmsten Fall auf der Kleidung absetzen. Jetzt haben wir die Sache noch mal mit meiner normalen Baumwolle. Ich habe ja meine Bettwäsche gehabt, da haben Sie mir gesagt, ein pulverförmiges Vollwaschmittel einsetzen. Warum pulverförmig? In pulverförmigen Vollwaschmitteln sind bleichgenerierende Systeme. D.h. es ist ein Pulver und noch keine Bleiche drin,

aber wenn man das wäscht mit der entsprechenden Temperatur, bildet sich Peressigsäure. Und Peressigsäure ist ein Bleichmittel, umweltfreundliches Bleichmittel. Das funktioniert auf Aktiv-Sauerstoff-Basis, und Essig bleibt über am Ende. Das ist in allen pulverförmigen Vollwaschmitteln vorhanden und das bringt die ausreichende Hygiene. D.h. durch diese Bleiche, die aktiviert wird

durch den Waschvorgang, habe ich ne keim- und bakterienabtötende Wirkung? - Ganz genau. Wer seine Wäsche hygienisch rein bekommen möchte, sollte folgende Punkte beachten: Hygieneprogramme ersetzen bei neueren Maschinen das 60°-Programm. Dessous-Programme schonen die Fasern. Wenn möglich, mit pulverförmigem Vollwaschmittel waschen, denn durch die enthaltende Bleiche werden Keime sorgsam entfernt. Zwischen den Waschgängen Waschmaschinentür und Einspülkasten geöffnet lassen, damit die Feuchtigkeit entweichen kann.

Ich kann immer nur aus meiner Erfahrung sagen: Ganz viele Menschen haben eine riesige Batterie von Waschmitteln oder auch Hygienespülern in ihrer Waschküche stehen. Tatsächlich kann man viel Geld sparen, wenn man weiß, dass man nur 3 Sachen braucht: Einmal ein pulverförmiges Vollwaschmittel. Da ist Bleiche mit enthalten. Ich kann das auf hoher Temperatur benutzen und ich töte damit alles sicher ab, für die weiße Wäsche geeignet.

Dann würde ich immer empfehlen, ein Colorwaschmittel zu benutzen, was die Farben gut hält, eben nicht ausbleichend wirkt. Und ich würde immer ein Feinwaschmittel nehmen oder ein Wollwaschmittel, das ich für meine sensiblen Textilien und auch für die Handwäsche benutze. Weichspüler braucht man nicht. Hygienespüler braucht man schon mal gar nicht.

Für jeden, der sich zur Abwehr von Viren eine eigene Mundmaske nähen möchte, hat Yvonne einen besonderen Tipp. Mir wär wichtig zu sagen, für die Leute, die selber Masken nähen, das ist toll mit den bunten Stoffen. Das sieht witzig und total spacig aus, aber die Stoffe müssen auf ner hohen Temperatur gewaschen werden können. Ich würde empfehlen, nehmt ein weißes Baumwolltuch, ein altes Bettlaken, ein altes Tischtuch und macht euch das daraus. Weil die kann man mit 95° waschen. Und hochsensible Kleidungsstücke, wenn Krankheiten im Haus sind, lieber nicht tragen.

Sondern auf andere Materialien ausweichen, die heiß gewaschen werden können. Genau, das ist immer ne gute Idee. Im Moment ist es v.a. so, dass ich die Übertragung von Mensch zu Mensch verhindern will.

Dass nicht meine Unterhosen das Problem in Corona-Zeiten sind. Sondern vielleicht eher das Gästehandtuch im Gäste-WC, was viele Menschen benutzen. Die Sachen kann man durchaus häufiger waschen, 60°. Auch in Zeiten von Corona nicht einfach losdesinfizieren, sondern lieber regelmäßig putzen. Dazu reicht ein leichtes Reinigungsmittel aus. Wenn Sie sich regelmäßig die Hände waschen, ausreichend lang, mit viel Seife, bleiben Sie hoffentlich gesund.

Copyright WDR 2020

2021-03-02 00:22

Show Video

Other news